Beispielaufgaben Kommunikations- und Medienpsychologie Schritt 1 von 2 0% Aufgabe 1: Werbung Bitte lesen Sie sich den folgenden Text gründlich durch. Im Anschluss werden wir Ihnen einige Fragen dazu stellen. Verbraucher werden tagtäglich mit etwa 4.500 Werbebotschaften bombadiert (Studie der Kölner Agentur Advernomics). Etwa 30 Milliarden Euro investieren Unternehmen jährlich für diese Werbebotschaften – aber lohnt sich der Aufwand auch? Wird die Werbung von den Verbrauchern überhaupt wahrgenommen? Und wird sie positiv aufgenommen oder nur als lästig wahrgenommen? Es gibt Hinweise auf Werbevermeidungsstrategien, die sich unter anderem im sogenannten „Zapping“ zeigen. Diversen Befragungsstudien zufolge liegt die Zapping-Rate bei etwa 60 %. Auch bei der Befragung von Konsumenten zeichnet sich nicht nur ein positives Meinungsbild ab. Einerseits wird Werbung als etwas „Normales“, als „Teil des modernen Lebens“, „nützliches für die Wirtschaft“ und als „wichtig für die Sicherung von Arbeitsplätzen“ empfunden. Andererseits wird sie auch als „manipulativ“, „aufdringlich“, „nervend“ und „störend“ eingeschätzt. Wie aber kann man die allgemeine Einstellung Werbung gegenüber verbessern und Werbung damit wirksamer machen? Beachtet man folgende Prinzipien, mit denen Verbraucher Werbung wahrnehmen, kann man Werbung effektiver gestalten. Eine Voraussetzung für Werbewirksamkeit ist Aufmerksamkeit des Konsumenten. Sie kann dadurch erhöht werden, dass der Reiz intensiver dargeboten wird. Auch durch Stimulierungen, die den individuellen Bedürfnissen, Motiven und Erwartungen der Rezipienten entsprechen, kann die Aufmerksamkeit gesteigert werden. Hier hat sich gezeigt, dass vor allem Humor, erotische Darstellungen, Musik und insbesondere emotionale Bilder ein hohes Aktivierungspotenzial besitzen und damit die Aufmerksamkeit erhöhen. Eine weitere wichtige Voraussetzung für Werbewirksamkeit ist, dass die Werbebotschaft auch so verstanden wird, wie es beabsichtigt war. Batra, Myers und Aaker (1996) haben festgestellt, dass etwa 20 – 30 % der Werbebotschaften falsch verstanden werden. Wichtig für das Verständnis sind Prägnanz, Einfachheit, die Konsistenz von Form und Inhalt und eine „gute Gestalt“. Damit Werbung wirken kann, muss sie desweitern auch gespeichert und erinnert werden. Formale Faktoren wie die Anzahl der Wiederholungen und Positionierung im Kontext anderer Werbebotschaften spielen eine wichtige Rolle bei der Erinnerungsleistung. Die Erinnerungsleistung kann auch negativ beeinflusst werden. Z. B. konnte in zahlreichen Studien nachgewiesen werden, dass Humor, Erotik oder Furchtappelle zwar die Aufmerksamkeit gegenüber der Werbung gesteigert haben, die Erinnerungsleistung an die Werbeaussagen der Probanden jedoch negativ beeinträchtigt wurde. Einstellungen tragen auch entscheidend zur Werbewirksamkeit bei. Interessant für die Gestaltung von Werbepräsentationen ist, dass mit einer günstigen Einstellung zu rechnen ist, wenn Zuschauer diese als „unterhaltsam“ oder „kreativ“ bewerten. Beispielsweise kommt humorvolle Werbung gut an, wenn der Humor verstanden wird. Aufgabe 1: Werbung Welche der folgenden Aussagen ist korrekt?In der Werbung können Humor, erotische Darstellungen und Musik bedenkenlos eingesetzt werden, da sie die Aufmerksamkeit der Rezipienten erhöhen. richtig falsch Beim Einsatz von Humor oder erotischen Darstellungen in der Werbung ist abzuwägen zwischen der Erhöhung der Aufmerksamkeit der Rezipienten und der möglichen Gefahr, die Erinnerungsleistung zu gefährden. richtig falsch Durch die Positionierung der Werbung wird die Aufmerksamkeit erhöht. richtig falsch Wenn in Werbebotschaften Humor oder Erotik eingesetzt wird, erhöht dies sowohl die Aufmerksamkeit als auch die Erinnerungsleistung der Rezipienten. richtig falsch