Beispielaufgaben Differentielle und Persönlichkeitspsychologie Schritt 1 von 5 0% Aufgabe 1: Eifersucht Stabilität von Persönlichkeitsmerkmalen am Beispiel Eifersucht Lesen Sie bitte den folgenden Text aus „Differentielle Psychologie und Persönlichkeitspsychologie“ von Schmitt und Altstötter-Gleich (2010) und beantworten Sie die Frage im Anschluss! „Neigung zu Eifersucht“ Das Gefühl von Eifersucht ist den meisten Menschen vertraut. Es entsteht, wenn Ansprüche auf Aufmerksamkeit, Zuneigung, Liebe, sexuelle Exklusivität und andere Formen der Bevorzugungen bedroht oder verletzt werden. Charakteristisch für Eifersucht ist die Triade Selbst – Partner – Rivale. „Selbst“ erwartet von „Partner“ eine der oben genannten Bevorzugungen, „Rivale“ macht diese Bevorzugungen streitig. Eifersucht wurzelt aus soziobiologischer Sicht in der Konkurrenz um den Zugang zu Sexualpartnern und diese letztlich im egoistischen Bestreben der Gene, sich zu reproduzieren und zu vermehren (Archer, 1996). Da Eifersucht nicht nur durch die Verletzung sexueller Ansprüche entsteht, sondern auch durch die Verletzung von Ansprüchen auf andere Formen der Bevorzugung, sind die Begriffe „Partner“ und „Rivale“ im übertragenen Sinne zu verstehen. „Partner“ kann auch ein Elternteil sein, dessen Zuneigung man mit den Geschwistern („Rivalen“) teilen muss. Weiterhin kann die Funktion des Rivalen auch von Objekten, Tieren und Handlungen übernommen werden. Beispielsweise kann die Ehefrau eifersüchtig darauf reagieren, dass ihr Mann mit Hingabe seinen Oldtimer poliert, der Ehemann eifersüchtig auf das Pferd seiner Frau reagieren, ein Mädchen eifersüchtig darauf reagieren, dass ihre beste Freundin Klavier spielt, statt mit ihr zu spielen. Empirische Untersuchungen zeigen, dass die Neigung zu Eifersucht über solche und weitere Formen von Anspruchsverletzungen generalisiert und über die Zeit hinweg nicht weniger stabil ist als es andere Persönlichkeitsmerkmale sind (Schmitt, Falkenau & Montada, 1995). (Schmitt & Altstötter, 2010) Aufgabe 1: Eifersucht Welche der folgenden Aussagen zum Thema Eifersucht sind gemäß des gelesenen Textes richtig?Menschen sind nur eifersüchtig, wenn sie ihren Partner richtig lieben. richtig falsch Eifersüchtiges Verhalten lässt sich aus soziobiologischer Sicht erklären. richtig falsch Es gibt keine Regelhaftigkeit in der Stabilität des Persönlichkeitsmerkmals Eifersucht. richtig falsch Eifersüchtige Personen fühlen sich nicht gemocht. richtig falsch Eifersucht bezieht sich immer auf andere Personen, die einem den Partner streitig machen wollen. richtig falsch Es gibt Menschen, die generell mehr oder weniger eifersüchtig reagieren als andere. richtig falsch Aufgabe 2: Gerechtigkeit Lesen Sie bitte den folgenden Text aus „Differentielle Psychologie und Persönlichkeitspsychologie“ von Schmitt und Altstötter-Gleich (2010) und beantworten Sie die Fragen im Anschluss. „Glaube an eine gerechte Welt“ Optimistische Erwartungen sind häufig unrealistisch. Deshalb sprechen manche Autoren auch von positiven Illusionen. Der Glaube an eine gerechte Welt ist eine spezifische Form positiver Illusionen. Melvin Lerner, der dieses Konstrukt Mitte der 1960er Jahre in die Psychologie eingebracht hat, nahm an, dass Menschen ein Bedürfnis nach Gerechtigkeit haben […]. „Sie wünschen sich, dass jeder bekommt, was er verdient, und verdient, was er bekommt, dass gute Taten belohnt und böse Taten bestraft werden. In einer Welt, in der solche Regeln herrschen, kann man sich sicher fühlen und das eigene Wohlergehen ist durch die Beachtung von Normen und Konventionen garantiert. Weil Menschen ein Bedürfnis nach Gerechtigkeit haben, wollen sie an eine gerechte Welt glauben. Werden sie mit Ungerechtigkeiten konfrontiert, versuchen sie, diese zu beseitigen, z.B. indem sie dem Opfer helfen oder den Täter bestrafen. Häufig ist es jedoch nicht möglich oder zu kostspielig, selbst für Gerechtigkeit zu sorgen oder andere dazu zu bringen, Gerechtigkeit zu gewährleisten. Unter solchen Bedingungen tendieren Menschen dazu, die Situation in einem neuen Licht zu sehen und so zu interpretieren, dass letztlich keine Ungerechtigkeit mehr besteht (Hafer & Bègue, 2005). Dieser Prozess führt beispielsweise dazu, dass unschuldigen Opfern Selbstverschuldungsvorwürfe gemacht werden oder sie charakterlich abgewertet werden, um zur Aufrechterhaltung des eigenen Glaubens an eine gerechte Welt annehmen zu können, sie hätten kein besseres Schicksal verdient […]. (Schmitt & Altstötter-Gleich, 2010) Aufgabe 2: Gerechtigkeit Welche Aussagen zum Glauben an eine gerechte Welt sind richtig?Der Glaube an eine gerechte Welt kann erklären, warum unschuldigen Opfern Selbstverschuldungsvorwürfe gemacht werden. richtig falsch Die Welt sorgt dafür, dass gute Taten belohnt und böse Taten bestraft werden. richtig falsch Menschen glauben an eine gerechte Welt, weil sie ein Bedürfnis nach Gerechtigkeit haben. richtig falsch Der Glaube an eine gerechte Welt ist eine spezifische Form positiver Illusionen. richtig falsch Aufgabe 2: Gerechtigkeit Schmitt et al. haben 1990 eine Untersuchung zum Gerechte-Welt-Glauben durchgeführt, in der Versuchspersonen über Video ein Interview gezeigt wurde, in dem der Befragte entweder von mehreren glücklichen Ereignissen oder im Gegenteil von mehreren unglücklichen Ereignissen seines Lebens erzählte. Die Versuchspersonen wurden anschließend gebeten, den Befragten zu bewerten. Wie müssten die Versuchspersonen in der Untersuchung die gezeigten Befragten gemäß der Theorie des Gerechte-Welt-Glaubens bewerten?Personen, die unglückliche Ereignisse berichteten, wurden schlechter bewertet, weil die Versuchspersonen glauben, dass jeder das erlebt, was er verdient hat. richtig falsch Personen, die glückliche Ereignisse berichteten, wurden schlechter bewertet, weil es ungerecht wäre, wenn diese auch noch gut bewertet würden. richtig falsch Personen, die unglückliche Ereignisse berichteten, wurden positiver bewertet, denn das ist die einzige Möglichkeit, Gerechtigkeit wieder herzustellen. richtig falsch Welche Art von Ereignissen berichtet wurde, hat keinen Einfluss auf das Bewertungsverhalten. Sympathie und Ähnlichkeit zur erzählenden Person sind viel wichtiger für die Einschätzung. richtig falsch