Lernverhalten 5: Umgang mit Erfolg und Misserfolg Schritt 1 von 18 5% Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Herzlich willkommen zur fünften Lektion. Video spielt nicht? Bitte klicken Sie hier. Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Umgang mit Erfolg und Misserfolg Anhand verschiedener Beispiele erhalten Sie nun einen Überblick über die Themen dieser Lerneinheit und warum es auch nach dem eigentlichen Lernen wichtig ist, sich mit dem eigenen Lernverhalten auseinanderzusetzen, um erfolgreich lernen zu können. Video spielt nicht? Bitte klicken Sie hier. Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Bildergeschichte Wir zeigen Ihnen unterschiedliche Möglichkeiten mit Erfolg oder Misserfolg umzugehen. Erkennen Sie sich in der einen oder anderen Situation wieder? ***Links Video fehlen*** Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Implikationen Gab es eine Alternative, die für Sie persönlich besonders typisch ist? In der folgenden Präsentation werden Sie mehr darüber herausfinden, warum der Umgang mit Erfolgen und Misserfolgen wichtig ist, und was man dabei beachten sollte. Präsentation läuft nicht? Bitte klicken Sie hier. Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Bezugsnorm I Eng mit dem Thema Erfolg und Misserfolg verknüpft ist die Frage, womit man seine eigene Leistung vergleicht. Der Fachbegriff hierfür ist die Bezugsnorm. Prinzipiell gibt es drei verschiedene Bezugsnormen, die als Vergleichsmaßstab angelegt werden können: 1) Kriterienorientierte Bezugsnorm = Vergleich der eigenen Leistung mit objektiven Maßstäben 2) Soziale Bezugsnorm = Vergleich der eigenen Leistung mit der von anderen Menschen 3) Individuelle Bezugsnorm = Vergleich der eigenen Leistung mit eigenen früheren Leistungen Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Bezugsnorm II Wie Sie sehen, ist es recht gut ersichtlich, wofür die drei Begriffe stehen. Vergleicht man seine eigene Leistung mit objektiven Maßstäben, dann spricht man von einer „kriterienorientierten Bezugsnorm“. Ein Beispiel dafür wäre es, wenn Sie sich an der Punktzahl orientieren, die man mindestens erreichen muss, um eine Klausur zu bestehen. Wenn Sie Ihre Leistung mit der von anderen Menschen vergleichen, nennt man dies eine „soziale Bezugsnorm“. Sie könnten beispielsweise versuchen, zu den besten 10% Ihres Jahrgangs zu gehören. Mit der „individuellen Bezugsnorm“ ist gemeint, dass Sie Ihre eigene Leistung daran messen, was Sie in der Vergangenheit geleistet haben. Zum Beispiel könnten Sie vergleichen, wie gut Sie in einer Probeklausur abgeschnitten haben und ob Sie in der Prüfung bei den gleichen Aufgaben Schwierigkeiten hatten oder sich durch Ihr Lernen verbessern konnten.Bitte wählen Sie aus: Womit vergleichen Sie Ihre eigenen Leistungen am häufigsten?* mit objektiven Kriterien mit anderen Menschen mit meinen früheren Leistungen Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Kriterienorientierte Bezugsnorm Sie vergleichen Ihre Leistung meist mit Kriterien und Anforderungen, die von außen gestellt werden. Das ist zwar sinnvoll, aber aus unserer Sicht nicht die optimale Wahl. Es besteht dabei die Gefahr, dass Sie die objektiven Kriterien entweder nicht erfüllen und dadurch frustriert werden oder dass Sie die Kriterien ohne Probleme erfüllen und durch Unterforderung nicht Ihre persönliche Höchstleistung erreichen. Für den Vergleich mit anderen Menschen gilt eine ähnliche Argumentation: Die soziale Bezugsnorm kann für Sie persönlich zu niedrig oder zu hoch sein – darauf haben Sie keinen Einfluss. Für Ihre persönliche Motivation ist daher die individuelle Bezugsnorm am besten. Vergleichen Sie, was Sie früher geleistet haben, mit dem, was Sie heute leisten und versuchen Sie, sich immer wieder selbst zu übertreffen!Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Soziale Bezugsnorm Sie vergleichen meistens Ihre Leistungen mit der von anderen Menschen. Ein gewisser Wettbewerb ist zwar sinnvoll, aber aus unserer Sicht nicht die optimale Wahl. Es besteht dabei die Gefahr, dass Sie schlechter abschneiden als Ihr persönliches Umfeld und dadurch frustriert werden. Umgekehrt kann es auch passieren, dass Sie deutlich besser als andere abschneiden und durch Unterforderung nicht Ihre persönliche Höchstleistung erreichen. Für den Vergleich mit objektiven Kriterien gilt eine ähnliche Argumentation: Äußere Maßstäbe können für Sie persönlich zu niedrig oder zu hoch sein – darauf haben Sie keinen Einfluss. Für Ihre persönliche Motivation ist daher die individuelle Bezugsnorm am besten. Vergleichen Sie, was Sie früher geleistet haben, mit dem, was Sie heute leisten und versuchen Sie, sich immer wieder selbst zu übertreffen!Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Individuelle Bezugsnorm Sie vergleichen Ihre Leistung am meisten damit, was Sie persönlich zu früheren Zeitpunkten geleistet haben. Das ist aus unserer Sicht sehr sinnvoll! Der Wettbewerb mit anderen Menschen kann zwar den Ehrgeiz fördern, aber da Sie keinen Einfluss darauf haben, wie gut andere Menschen abschneiden, kann es schnell passieren, dass Sie unter- oder auch überfordert wären. Für den Vergleich mit objektiven Kriterien gilt eine ähnliche Argumentation: Vielleicht sind die Kriterien für Sie zu hoch und Sie werden frustriert. Oder sie sind zu einfach und Sie erreichen dadurch nicht Ihre persönliche Höchstleistung. Die eigene Motivation kann man am besten fördern, indem man versucht, seine eigenen Leistungen immer wieder zu übertreffen. Dabei ist es irrelevant, ob andere Menschen besser oder schlechter abschneiden. Und auch Kriterien von außen helfen bei der Motivation nicht sonderlich, da es viel wichtiger ist, welche Ziele man sich persönlich gesetzt hat. Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Zusammenfassung: Attribution und Bezugsnorm Video spielt nicht? Bitte klicken Sie hier. Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Reflexion von Zielen Nachdem wir nun das Thema „Umgang mit Erfolg und Misserfolg“ abgeschlossen haben, widmen wir uns nun dem nächsten Kapitel: Reflexion. Sie haben in diesem Online-Training bereits mehrfach das Lernprozessmodell kennengelernt. Eine der zentralen Ideen dabei ist, dass nach dem eigentlichen Lernen evaluiert werden sollte, ob man seine eigenen Ziele erreicht hat, d.h. ob man zufrieden ist mit seinem Lernfortschritt. Wie Sie sich aus Lektion 1 erinnern, unterscheidet man kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele. Entsprechend kann man auf diesen unterschiedlichen Ebenen Reflexion betreiben. Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Reflexion von Zielen – kurzfristig Bei der Reflexion kurzfristiger Ziele geht es zum Beispiel um die Überprüfung, ob eine Aufgabe erfolgreich bewältigt werden konnte. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, wenn Sie eine Aufgabe fertig bearbeitet haben, kurz inne zu halten und zu reflektieren, ob Sie die Aufgabe auch wirklich vollständig und richtig bearbeitet haben. Sie werden langfristig davon profitieren, dass Sie jedes Mal ein paar Sekunden investieren! Folgende Fragen können Ihnen dabei helfen: – Haben Sie überprüft, ob Ihre Lösung überhaupt richtig ist? – War Ihnen vom ersten Moment an klar, was Sie tun mussten? – Bestand die Gefahr, dass Sie zuerst einen falschen Lösungsweg einschlagen? – Haben Sie sich gut genug konzentriert, sodass Sie auch nicht unnötig lang gebraucht haben? – Haben Sie aus der Aufgabe etwas gelernt, das Sie auf künftige Aufgaben anwenden möchten? – Fehlten Ihnen Voraussetzungen für die Aufgabe? – Haben Sie sich nicht genug Mühe gegeben? – Waren Sie unkonzentriert? – Wurden Sie zwischendurch gestört? – Wie würden Sie die nächste Aufgabe anpacken? Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Reflexion von Zielen – mittelfristig Widmen wir uns der Reflexion von mittelfristigen Lernzielen. Das könnte beispielsweise auch schon ein einzelner Lerntag sein (auch, wenn man üblicherweise eher Zeiträume von mehreren Wochen als „mittelfristig“ bezeichnen würde). Entscheidend ist, dass Sie am Ende des Lerntages noch einmal kurz innehalten und überlegen, wie Sie Ihre Zeit eingeteilt haben, was heute gut geklappt hat und was nicht. Wenn Sie unmittelbar nach dem Lernen aufspringen und etwas völlig anderes tun, kann das, was Sie sich gerade erarbeitet haben, nicht im Gehirn abgespeichert werden. Um dies zu überprüfen, ist es hilfreich, einmal einen gesamten Lerntag zu dokumentieren. Wählen Sie dazu einen Tag innerhalb der nächsten Woche, um Ihr persönliches Lernen zu evaluieren und anschließend zu verbessern. Auch wenn es sich zunächst zeitaufreibend anhört, werden Sie vom Ergebnis überrascht sein. Gehen Sie bei der Dokumentation stundenweise vor und notieren Sie auch Freizeitaktivitäten und Pausen in Ihrer Übersicht. Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Reflexion von Zielen – langfristig Nun wenden wir uns noch der Reflexion von langfristigen Lernzielen zu. Üblicherweise sind dabei Ziele gemeint, die sich über Zeiträume von mehreren Monaten bis Jahren erstrecken. In diesem Fall fassen wir es ein bisschen kürzer. In Lektion 1 haben Sie sich Ziele für das Semester gesetzt und sich in Lektion 2 einen Zeitplan erstellt. Da Sie bereits seit mehreren Wochen an diesem Online-Training teilnehmen, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, diese Fragen noch einmal zu überprüfen: – Haben Sie Ihre Ziele bereits erreicht? – Haben Sie Fortschritte gemacht in den Themen, die Sie sich vorgenommen haben? Falls ja, welche? – Welche Hindernisse haben Sie überwunden? – Oder gibt es vielleicht noch Herausforderungen, die Sie bewältigen möchten? Denken Sie daran: Sie können entweder Ihr Verhalten verändern, um Ihre Ziele zu erreichen, oder Sie erkennen, dass Ihre Ziele unrealistisch waren und verändern sie entsprechend. Ziele und Pläne, die man sich einmal gesetzt hat, sind nicht in Stein gemeißelt, sondern müssen immer wieder überprüft und angepasst werden. Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution „Psychoeffekte“ Erinnern Sie sich noch an die „Psychoeffekte“, die wir Ihnen in Lektion 4 vorgestellt haben? Versuchen Sie doch mal folgende Fragen zu beantworten und notieren Sie sich Ihre Antworten auf einem Blatt Papier: 1. Welcher Effekt beschreibt die Suche unseres Gehirns nach Vergleichswerten und Bezugspunkt und die Beeinflussung von Entscheidungen durch diese? 2. Was besagt der Hawthorne-Effekt? 3. Wie nennt man den Effekt, der die Beeinflussung unserer Entscheidungen durch das Umfeld oder die Art, wie uns Informationen präsentiert werden, beschreibt? 4. Was besagt der Halo-Effekt? Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Testing-Effekt: Auflösung Hier kommt die Auflösung: 1. Welcher Effekt beschreibt die Suche unseres Gehirns nach Vergleichswerten und Bezugspunkt und die Beeinflussung von Entscheidungen durch diese? Ankereffekt 2. Was besagt der Hawthorne-Effekt? Der Hawthorne-Effekt beschreibt das Phänomen, dass Personen allein aufgrund des Wissens, dass sie an einer Studie teilnehmen und beobachtet werden, produktiver sind. 3. Wie nennt man den Effekt, der die Beeinflussung unserer Entscheidungen durch das Umfeld oder die Art, wie uns Informationen präsentiert werden, beschreibt? Framing-Effekt 4. Was besagt der Halo-Effekt? Der Halo-Effekt beschreibt einen Wahrnehmungsfehler, bei dem einzelne Eigenschaften einer Person so dominant wirken, dass sie einen überstrahlenden Gesamteindruck erzeugen. An welche Effekte konnten Sie sich besonders gut erinnern? Auf der nächsten Seite erfahren Sie, was sich hinter dem Testing-Effekt verbirgt… Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Testing-Effekt: Erklärung Aufgabe 1 und 2 wurden zuvor abgefragt. An diese Effekte sollten Sie sich besser erinnern. Hierbei handelt es sich um den Testing-Effekt. Es macht also einen Unterschied, ob man eine Information einfach nur passiv nochmal liest oder versucht, diese aktiv wieder aus dem Gedächtnis hervorzurufen. Auch wenn das Wort „Testen“ bei Ihnen vielleicht nicht gerade positiv belegt ist, zeigen zahlreiche Forschungsergebnisse, dass Sie der Testingstrategie als Lernmethode eine Chance geben sollten! Über alle Studien hinweg zeigte sich: Wer sich selbst testet, erinnert deutlich mehr Lernstoff. Warum ist diese Methode so effektiv? Durch das häufige Abrufen des Gelernten aus dem Gedächtnis fällt es uns leichter, auf eben diese Inhalte zuzugreifen. Wann sollten Sie testen? Auch der Testing-Effekt ist größer, wenn man zeitlich verteilt testet und wenn die Abstände zwischen den Tests größer sind. Erinnern Sie sich an den Tipp aus Lektion 2, dass Sie Lerninhalte besser zeitlich aufteilen sollten („Spacing-Effekt“)? Verteiltes Lernen zahlt sich langfristig aus. Pluspunkte dieser Lernstrategie: Kein größerer Zeitaufwand im Vergleich zu einfacher Wiederholung, jedoch höherer Lernerfolg. Die Technik ist sehr leicht zu erlernen und einzusetzen – probieren Sie es direkt aus. So können Sie die Lernstrategie Testing praktisch umsetzen: – Karteikarten (klassisch oder virtuell, z.B. http://www.karteikarte.com/) – Übungsfragen und ‑aufgaben bearbeiten: Nutzen Sie das Testen als Lernstrategie! – Abfragen lassen von Kommilitonen oder Freunden – Übungsfragen in Lehrbüchern nutzen Wichtig: Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Tests bringen Ihnen nur dann etwas, wenn Sie die Lösung erst ausformulieren und dann nachschauen. Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Zusammenfassung der Lektion Video spielt nicht? Bitte klicken Sie hier. Lektion 5 – Nach dem Lernen: Attribution Feedback Wir hoffen, dass Ihnen auch die fünfte Lektion wieder Spaß gemacht hat und Sie hilfreiche Erkenntnisse für die Strukturierung Ihres Lernalltags gewinnen konnten. Bitte füllen Sie wie gewohnt den Feedbackbogen aus. FeedbackWie hilfreich waren die Inhalte dieser Lektion für Sie? überhaupt nicht hilfreich eher nicht hilfreich eher hilfreich sehr hilfreich Wie empfanden Sie die Dauer dieser Lektion? viel zu kurz eher zu kurz angemessen eher zu lang viel zu lang Wie empfanden Sie die Schwierigkeit / das Anspruchsniveau dieser Lektion? viel zu leicht eher zu leicht angemessen eher zu schwierig viel zu schwierig Hatten Sie Spaß bei der Durchführung der Lektion? ja nein Was hat Ihnen an der Lektion gut gefallen? Was können wir verbessern? Die folgenden Quiz-Fragen beziehen sich auf die Inhalte der Lektion, die Sie gerade bearbeitet haben. Bei jeder Frage können mehrere Antworten zutreffen.Nach dem Lernen… sollte man reflektieren, was man verstanden hat und was nicht. sollte man sich überlegen, was man am nächsten Tag anders machen möchte. sollte man reflektieren, wodurch etwaige Schwierigkeiten bedingt waren. sollte man sich bei der Reflexion langfristiger Ziele nicht dazu verleiten lassen, die eigenen Ziele anzupassen. Attribution, das Zuschreiben von Ursachen für einen Erfolg oder Misserfolg, … kann internal (auf andere Personen) und external (auf die Situation) erfolgen. kann internal (auf die eigene Person) und external (auf äußere Umstände) erfolgen. kann stabil oder variabel erfolgen. kann vor oder nach dem Handeln erfolgen. Welche Aussage/n über Attribution sind zutreffend? Es ist besonders motivierend, Misserfolge internal und variabel, das heißt auf die eigene Anstrengung, zurückzuführen. Es ist besonders motivierend, Erfolge internal und variabel, das heißt auf die eigene Anstrengung, zurückzuführen. Es ist besonders motivierend, Misserfolge internal und stabil, das heißt auf die eigenen Fähigkeiten, zurückzuführen. Es ist besonders motivierend, Misserfolge auf den Einfluss des Zufalls zurückzuführen. Welche Aussage/n über Bezugsnormen sind zutreffend? Soziale Bezugsnormen bezeichnen den Vergleich mit anderen Personen. Kriterienbezogene Bezugsnormen bezeichnen den Vergleich mit individuellen Leistungen. Der Versuch, zu den besten 5% des Jahrgangs zu gehören, beschreibt eine soziale Bezugsnorm. Um Ihre persönliche Motivation zu steigern, eignet sich die individuelle Bezugsnorm am besten.