Lernverhalten 4: Lernstrategien Schritt 1 von 16 6% Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Herzlich willkommen zur vierten Lektion. Video spielt nicht? Bitte klicken Sie hier. Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Der Marshmallow-Test Video spielt nicht? Bitte klicken Sie hier. Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Volition Süß, die Kleinen… Haben Sie den Zusammenhang mit Lernen bemerkt? Auch beim Lernen gibt es immer wieder Verlockungen, denen man am liebsten sofort nachgeben würde: Im Internet surfen, Computer spielen, fernsehen, Sport, Musik, Freunde… Sie haben sicher selbst genügend Beispiele, welche Versuchungen nur darauf lauern, Sie vom Lernen abzuhalten. Manchmal ist einfach Durchhaltewille gefragt – oder Volition, wie man in der Fachsprache dazu sagt. Genau wie im Video unterscheiden sich die Menschen darin, wie stark ihre Volition ist. Aber die gute Nachricht ist: Man kann den Durchhaltewillen trainieren! Und das wollen wir in der nächsten Übung tun. Die Übung erscheint auf den ersten Blick vielleicht etwas ungewöhnlich. Bitte führen Sie sie dennoch durch – Sie werden anschließend erstaunt über das Ergebnis sein! Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Übung zu Volition Wir werden nun eine Übung machen. Bitte geben Sie sich einen Ruck und machen Sie mit. Am Ende der Übung werden Sie sich darüber freuen, was Sie geschafft haben. 1) Rutschen Sie mit Ihrem Stuhl ein Stück nach hinten, so dass Sie Ihre Beine vollständig ausstrecken können. Strecken Sie ein Bein aus und halten es. 2) Lächeln Sie während der Übung. 3) Denken sie sich während Sie Ihr Bein ausgestreckt in der Luft halten: Ich schaffe noch mehr! Versuchen Sie nun auf diese Weise, Ihr Bein möglichst lange ohne Unterbrechung in der Luft zu halten. Stoppen Sie die Zeit (z.B. mit Ihrem Mobiltelefon): Wie viele Sekunden konnten Sie Ihr Bein in der Luft halten ohne Abzusetzen? Notieren Sie Ihre Zeit auf einem Blatt Papier. Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Übung zu Volition Wir machen die Übung noch ein zweites Mal, jedoch ein klein wenig abgewandelt: 1) Rutschen Sie mit Ihrem Stuhl ein Stück nach hinten, so dass Sie Ihre Beine vollständig ausstrecken können. Strecken Sie ein Bein aus und halten es. 2) Machen Sie ein angestrengtes Gesicht. Hinweis: Noch verrückter als gerade eben? Mag sein, aber auf der nächsten Seite kommt ja schon die Auflösung… 3) Denken Sie während Sie Ihr Bein ausgestreckt in der Luft halten: Ich will nicht mehr! Versuchen Sie nun auf diese Weise, Ihr Bein wieder so lange wie möglich in der Luft zu halten. Messen Sie die Zeit erneut mit einer Stoppuhr. Wie lange haben Sie es geschafft, Ihr Bein am Stück ausgestreckt in der Luft zu halten ohne es abzusetzen? Notieren Sie Ihr Ergebnis auf einem Blatt Papier. Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Reflexion der Übung Haben Sie einen Unterschied zwischen den beiden Durchgängen bemerkt? Wie hat es sich das erste Mal angefühlt und wie das zweite Mal? Der Sinn dieser Übung war es, Ihnen zu zeigen, welchen Effekt positive Selbstaufforderungen auf die Leistungsfähigkeit haben kann. Selbst wenn Sie persönlich keinen Effekt gespürt haben sollten: Wenn man alle Teilnehmer dieses Kurses zusammenrechnet, wurde beim ersten Durchgang sicherlich deutlich länger das Bein in der Luft gehalten als beim zweiten Durchgang. Anmerkung: Es gibt natürlich auch einen Erschöpfungseffekt nach dem ersten Durchgang. Aber wenn man die Reihenfolge der Übung umdrehen würde, würden sich die Ergebnisse trotzdem nur wenig verändern. Damit eine solche Selbstaufforderung ihre volle Wirkung entfaltet, muss sie aber individuell und persönlich sein. Überlegen Sie sich am besten eine eigene Formulierung, mit der Sie sich selbst zu mehr Leistung anspornen können und notieren Sie sich diese. Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Volition – Gesichtsmimik Video spielt nicht? Bitte klicken Sie hier. Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Lernstrategien Präsentation läuft nicht? Bitte klicken Sie hier. Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Weitere Lernstrategien Präsentation läuft nicht? Bitte klicken Sie hier. Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Testing-Effekt Der sogenannte „Testing-Effekt“ beschreibt einen spannenden Gedächtniseffekt. In zahlreichen wissenschaftlichen Studien hat sich der Testing-Effekt als äußerst effektive Lernstrategie herausgestellt. Was es mit dem Effekt auf sich hat, können Sie gleich selbst ausprobieren. Los geht’s! Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Übung zum Testing-Effekt Lesen Sie bitte die folgenden Texte aufmerksam durch! Häufig unterliegen wir im Alltag kleinen Wahrnehmungsfehlern oder Denkmustern. Viele dieser Phänomene wurden in der Psychologie bereits eingehend erforscht. Hier stellen wir ihnen vier interessante Effekte vor: 1. Der Ankereffekt ist eine Wahrnehmungsverzerrung. Um den Wert einer Sache bemessen zu können, sucht unser Gehirn nach Vergleichswerten. Findet es diese nicht, reicht ihm zur Not auch eine völlig aus der Luft gegriffene Zahl als Bezugspunkt. Dass das so ist, bewiesen die Psychologen Clayton R. Critcher und Thomas Gilovich: Gäste eines Restaurants mit dem Namen „Studio 97“ gaben darin durchschnittlich 8 Dollar mehr aus als die Gäste des Restaurants namens „Studio 17“. 2. Der Halo-Effekt wurde von Edward Lee Thorndike entdeckt und beschreibt einen Wahrnehmungsfehler, bei dem einzelne Eigenschaften einer Person so dominant wirken, dass sie einen überstrahlenden Gesamteindruck erzeugen. Etwa: Wer besonders dick ist, wird vor allem über seinen Körperumfang wahrgenommen – und steht damit sofort im Generalverdacht maßlos, faul, willensschwach oder gar dumm zu sein. 3. Der Hawthorne-Effekt geht auf ein Experiment um 1924 in den Hawthorne-Werken der Western Electric in Cicero/Illinois zurück. Die Forscher wollten wissen, ob verbesserte Lichtverhältnisse die Produktivität steigern können. Anfangs sah es danach aus, doch dann stellte sich heraus: Die Probanden arbeiteten nur besser, weil sie wussten, dass sie beobachtet werden. Allein aufgrund des Wissens, dass sie an einer Studie teilnahmen, wurden sie produktiver. 4. Der Framingeffekt zeigt, wie sehr das Umfeld oder die Art wie uns Informationen präsentiert werden, unsere Entscheidung beeinflusst. Bestes Beispiel: das halbvolle Glas. Je nachdem, ob es als „halbvoll“ oder „halbleer“ präsentiert wird, verbucht es das Gehirn als Gewinn oder Verlust. Anderes Beispiel: Konsumenten kaufen lieber Fleisch, das zu 75 Prozent aus Magerfleisch besteht, als jenes, das 25 Prozent Fett enthält. Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Quiz: Frage 1 Welcher Effekt beschreibt die Suche unseres Gehirns nach Vergleichswerten und Bezugspunkt? Bitte notieren Sie Ihre Antwort auf einem Blatt Papier. Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Quiz: Frage 2 Was besagt der Hawthorne-Effekt? Bitte notieren Sie Ihre Antwort auf einem Blatt Papier. Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Lernstrategien: Merkblatt Jetzt heißt es vorerst: Abwarten. Nächste Woche erfahren Sie im zweiten Teil, was sich hinter dem Testing-Effekt verbirgt. Wie versprochen haben wir hier noch ein Merkblatt für Sie, auf dem unsere Top Tipps noch einmal zusammengefasst sind. Sie können sich dieses Blatt ausdrucken und immer dann zur Hand nehmen, wenn Sie bei einer kniffligen Aufgabe stecken bleiben. Nicht jeder der Tipps ist auch auf jede Art von Aufgabe anwendbar. Aber vielleicht finden Sie im konkreten Fall die entscheidende Idee mit einem Blick auf diese Liste. Machen Sie sich noch einmal bewusst, wie effektiv und sinnvoll es sein kann, andere Lerner in Ihren Lernprozess miteinzubeziehen. Sie haben dadurch die Möglichkeit, Lerninhalte gemeinsam zu erschließen, Arbeit effizient aufzuteilen, sich bei Problemen zu helfen und sich gegenseitig zu überprüfen. Lektion 4 – Während des Lernens: Lernstrategien Feedback Video spielt nicht? Bitte klicken Sie hier. Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme an der vierten Lektion unseres Online-Kurses! Wir hoffen, Ihnen hat die Lektion Spaß gemacht. Wie im Video bereits angekündigt, möchten wir Sie bitten, nachfolgend den Feedbackbogen auszufüllen. Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag und hoffen, dass Sie die Lernstrategien dieser Lektion gewinnbringend in Ihren Lernalltag integrieren können! Feedback Wie hilfreich waren die Inhalte dieser Lektion für Sie? überhaupt nicht hilfreich eher nicht hilfreich eher hilfreich sehr hilfreich Wie empfanden Sie die Dauer dieser Lektion? viel zu kurz eher zu kurz angemessen eher zu lang viel zu lang Wie empfanden Sie die Schwierigkeit / das Anspruchsniveau dieser Lektion? viel zu leicht eher zu leicht angemessen eher zu schwierig viel zu schwierig Hatten Sie Spaß bei der Durchführung der Lektion? ja nein Was hat Ihnen an der Lektion gut gefallen? Was können wir verbessern? Die folgenden Quiz-Fragen beziehen sich auf die Inhalte der Lektion, die Sie gerade bearbeitet haben. Bei jeder Frage können mehrere Antworten zutreffen.Welche Aussage/n über Selbstaufforderungen sind zutreffend? Die Leistungsfähigkeit lässt sich durch negative Selbstaufforderung steigern. Selbstaufforderungen sollten individuell und persönlich sein. Selbstaufforderungen sollten nicht zu optimistisch und allgemein formuliert sein. Welche Aussage/n über kognitive Lernstrategien sind zutreffend? Zum Strukturieren von Inhalten eignen sich Mindmaps und Skizzen. Unter dem Punkt „Anwenden“ versteht man beispielsweise, sich konkrete Beispiele zu überlegen, um den Stoff nachzuvollziehen. Unter dem Punkt „Anwenden“ versteht man die Phase nach dem Lernen, in der der Lernstoff, beispielsweise im Rahmen einer Prüfung, abgefragt wird. Beim Wiederholen des Stoffes macht es Sinn, „gemeine“ Fragen zu stellen, um Lücken aufzudecken. Die kognitiven Lernstrategien implizieren, dass es sinnvoll ist, … Inhalte selbst zusammenzufassen. auch Lernstoff zu wiederholen, den man bereits verstanden hat. Inhalte möglichst gut auswendig zu lernen. nur Lernstoff zu wiederholen, der noch nicht vollständig beherrscht wird. Welche Aussage/n zu ressourcenorientierten Lernstrategien sind zutreffend? Im Rahmen einer Lerngruppe können sich die Teilnehmer gegenseitig motivieren und helfen. Wenn man jemand anderem Sachverhalte erklärt, profitiert man selbst davon. Unterschiedliche Informationsquellen sollte man vermeiden, um sich nicht zu verwirren.